Mehrwert für Partnerhotels: Melanie Saliger über maßgeschneiderte Tools und technologische Meilensteine

In unserem Interview mit Melanie Saliger gibt sie spannende Einblicke in ihre neue Rolle als Chief Product Officer und die strategischen Ziele von HotelPartner. Melanie konzentriert sich darauf, die Produktentwicklung gezielt auf die Bedürfnisse der Partnerhotels auszurichten, um schnellere Erfolge zu ermöglichen. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und einem tiefen Verständnis für die operativen Herausforderungen hat sie bereits wesentliche interne Strukturen optimiert und zukunftsweisende Tools wie das neue Gruppentool eingeführt, das bei den Hoteliers auf große Begeisterung stößt. Lesen Sie weiter für einen spannenden Ausblick auf innovative Entwicklungen und die Zukunft der Technologie im Revenue Management!

  1. Was sind deine Hauptziele, die du in deiner neuen Rolle als Chief Product Officer verfolgst? 

Mein Fokus liegt darauf, die Produktangebote von HotelPartner weiter zu verbessern, mit einem klaren Schwerpunkt auf den Bedürfnissen unserer Partner. Wir möchten Funktionen entwickeln, die nicht nur intuitiv und effizient sind, sondern es unseren Partnern ermöglichen, schneller Erfolge zu erzielen. Zudem arbeite ich intensiv an der Optimierung unserer internen Prozesse, um Agilität und Innovation weiter voranzutreiben. 

  1. Welche Vorteile bieten sich für die Partnerhotels durch diese neugeschaffene Abteilung / Struktur?  

Der größte Vorteil für unsere Partnerhotels liegt in meiner langjährigen operativen Erfahrung. Ich habe aus erster Hand miterlebt, welche Herausforderungen und „Pain Points“ sie im täglichen Geschäft haben, sei es durch zahlreiche Vor-Ort-Meetings oder direkte Einblicke. Bisher konnte ich nicht immer Einfluss auf alle internen Prioritäten nehmen, was oft frustrierend war. Jetzt habe ich die Möglichkeit, genau diese Themen gezielt anzugehen und intern zu priorisieren. Durch mein Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden sowie meine technische Affinität fungiere ich als Brücke zwischen operativen Anforderungen und der IT. Das schafft nicht nur Mehrwert für unsere Partner, sondern stellt sicher, dass ihre Bedürfnisse effizient und praxisnah umgesetzt werden. 

  1. Welche Meilensteine konntest du in deinen paar Monaten in der neuen Rolle bereits erreichen, was konnte bereits erfolgreich umgesetzt werden? 

Die meisten Fortschritte sind bislang eher intern erfolgt, aber sie legen den Grundstein für nachhaltigen Erfolg. Ein entscheidender Meilenstein war die Einführung eines strukturierten Prozesses für die Entwicklung neuer Funktionalitäten. Anstatt auf Zuruf zu programmieren, haben wir jetzt einen klaren, standardisierten Ablauf (Basis, Standard, Pro), der sicherstellt, dass jede Funktion durchdacht und effizient umgesetzt wird. Auch im Projektmanagement haben wir große Fortschritte gemacht: Ein neu eingeführtes Tool hilft uns, Projekte effektiver zu steuern und zu reporten, sodass jeder jederzeit den Status eines Projekts kennt. 

Extern ist die Einführung unserer neuen Web-Booking-Engine (WBE) hervorzuheben. Durch eine strukturierte Arbeitsweise konnten wir dieses wichtige Tool erfolgreich auf den Markt bringen. Ein weiterer Meilenstein ist das „Gruppentool“, das Hoteliers dabei unterstützt, bei Gruppenbuchungen optimal zu kalkulieren und dadurch einfacher Angebote zu erstellen. Es zeigt an, welche Angebote für bestimmte Gruppen angemessen sind und wieviel Geschäft durch Gruppenrabatte möglicherweise verdrängt wird. Dieses Tool ist besonders hilfreich, um Direktbuchungen zu fördern und kann definitiv als bedeutender Erfolg gewertet werden. 

  1. Gab es bereits Rückmeldungen und Feedback von Kunden in letzter Zeit zu bedeutenden Änderungen oder Verbesserungen in der HotelPartner Perfomance Platform? 

Viel von dem, was wir aktuell umsetzen, betrifft die Vorarbeit im Hintergrund – das bedeutet, dass unsere Partner noch nicht alle Veränderungen direkt spüren. Der größte Teil der Arbeit fließt derzeit in die Strukturierung und die Optimierung von Schnittstellen, was klare und effiziente Prozesse für die Zukunft schafft. Deshalb ist das Feedback zu diesen Änderungen bisher noch verhalten, da sie für die Partner noch nicht unmittelbar sichtbar sind. 

Allerdings haben wir bereits sehr positives Feedback zu unserem neuen Gruppentool erhalten. Hoteliers berichten, dass es ihnen die Arbeit deutlich erleichtert und für mehr Klarheit bei der Preisgestaltung und den Auswirkungen von Gruppenbuchungen sorgt. Dieses Tool wird als großer Mehrwert wahrgenommen, und die Rückmeldungen sind entsprechend durchweg positiv. 

  1. Wie verändert sich die interne Kommunikation durch diese neue Strukturierung? 

Die interne Kommunikation hat sich durch die neue Strukturierung deutlich verbessert. Früher wurden Absprachen oft ad hoc getroffen und nicht immer dokumentiert, was zu Missverständnissen und Unklarheiten führen konnte. Jetzt läuft alles über festgelegte Prozesse, bei denen jede Absprache, Priorisierung und Planung dokumentiert wird. Vor allem auf der technischen Ebene wurde schon immer viel dokumentiert, aber nun gilt das auch für alle anderen Bereiche – von Projektabläufen bis hin zu Deadlines. 

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die IT-Teams nun viel enger miteinander kommunizieren und regelmäßige Meetings stattfinden. Wir sprechen insgesamt viel mehr miteinander, was die Transparenz und Zusammenarbeit fördert. Zudem gibt es feste Zeitfenster, in denen meine Mitarbeiter mich direkt kontaktieren können, um Herausforderungen schnell zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. 

  1. Wie geht unser IT-Team bei der Entwicklung neuer Apps und Features vor, um sicherzustellen, dass sie den Wünschen und Bedürfnissen der Partnerhotels entsprechen? 

Die Entwicklung neuer Apps und Features folgt einem klar strukturierten Prozess. Egal ob es sich um Erweiterungen bestehender Funktionen oder völlig neue Anwendungen handelt, alles beginnt mit einem strukturierten Anforderungsmanagement. Erst wenn die Anforderungen schriftlich festgehalten sind und eingehend von der IT geprüft wurden in Bezug auf Machbarkeit, wird mit der Programmierung begonnen. 

Bei neuen Entwicklungen, insbesondere wenn externe Partner beteiligt sind, führen wir oft zunächst einen Kick-off-Call durch, um zu bewerten, ob das Projekt für uns relevant ist. Danach folgt ein detailliertes Gespräch mit einem IT-Mitarbeiter, in dem die genauen Voraussetzungen, Verantwortlichkeiten und Zeitpläne besprochen werden. Hier geht es auch darum, die Wünsche der Partner – ob neu oder bereits bestehend – genau zu verstehen und abzugleichen, ob und wie sie umsetzbar sind. 

Sobald die Anforderungen vollständig geklärt sind, werden sie dokumentiert und zur internen Abstimmung freigegeben.  Danach erfolgt die Priorisierung und der Entwicklungsprozess wird in klar definierten Phasen umgesetzt. Jede Phase hat Meilensteine, die abgeschlossen werden müssen, bevor es zur nächsten geht, wie z. B. die Erstellung eines Prototyps, Tests in einer Testumgebung, das Deployment und schließlich die Liveschaltung. 

Dieser Prozess stellt sicher, dass die Bedürfnisse der Partnerhotels vollständig berücksichtigt und in einem abgestimmten, kontrollierten Ablauf umgesetzt werden. 

  1. Wie gehst du mit der schnellen technologischen Entwicklung um, insbesondere in einem so dynamischen Bereich wie dem Revenue Management? 

Die rasante technologische Entwicklung ist oft herausfordernd, vor allem in einem Bereich wie dem Revenue Management, der sich ständig weiterentwickelt. Um am Puls der Zeit zu bleiben, informiere ich mich intensiv, z. B. durch das Lesen von Blogs und Fachartikeln, um tiefere Einblicke in neue Technologien zu bekommen. Ein zentrales Thema ist derzeit die künstliche Intelligenz (KI), die besonders stark im Aufschwung ist. 

Wichtig ist jedoch, nicht jedem Trend blind zu folgen. Ich behalte stets Ruhe und prüfe gemeinsam mit unserem IT-Team, ob neue Technologien wirklich Sinn für unser Unternehmen machen. Hierbei steht immer die Frage im Vordergrund: Bringt diese Innovation echten Mehrwert für unsere Partner? Es ist essenziell, fundierte Entscheidungen zu treffen, statt sich von Buzzwords treiben zu lassen. 

Unser Ziel ist es, unseren Partnern eine breite Palette an Technologien und Lösungen anzubieten, sodass sie die Wahl haben, was am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Dennoch ist es eine Herausforderung, mit der Schnelligkeit der Entwicklungen Schritt zu halten, vor allem in den letzten Jahren, in denen der technologische Fortschritt – besonders im Bereich der KI – deutlich beschleunigt wurde. 

  1. Wie siehst du die Zukunft der Technologie im Revenue Management und Distribution in den nächsten 5 bis 10 Jahren? Wird menschliche Expertise überhaupt noch eine Rolle spielen? 

Menschliche Expertise wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Technologie, inklusive KI, wird weiterhin als Unterstützung dienen, aber die Vorstellung, dass „KI die Welt übernimmt“, ist weit entfernt. Künstliche Intelligenz mag beeindruckend sein, aber oft ist sie noch nicht so ausgereift, wie viele glauben. Die Algorithmen sind häufig fehleranfällig, und in vielen Bereichen bleibt menschliches Urteilsvermögen unerlässlich. 

Die Anforderungen an Mitarbeitende, gerade im Front-Office-Bereich, haben sich bereits stark verändert und werden weiter steigen. Vor einigen Jahren lag der Fokus an einer Rezeption noch auf klassischen Aufgaben, heute müssen Mitarbeitende zusätzlich technologische Kompetenzen mitbringen – sie müssen CRM-Systeme verstehen und einen Überblick über Revenue-Management-Strategien haben. Gäste sind heute besser informiert und erwarten von den Mitarbeitenden umfassendes Know-how, insbesondere wenn es um Preisvergleiche auf verschiedenen Plattformen geht. Daher wird es in Zukunft umso wichtiger, Mitarbeitende zu haben, die nicht nur mit der Technologie umgehen können, sondern auch die Stressresistenz und das Fachwissen haben, um in diesem komplexen Umfeld zu agieren. 

Es ist zwar zu erwarten, dass einige Jobs in der Hotellerie und Gastronomie durch Automatisierung wegfallen, doch die menschliche Komponente bleibt entscheidend. Der Schwerpunkt wird sich in Richtung eines besseren Umgangs mit Technologie verschieben. Besonders im Bereich Revenue Management und IT wird es erhebliche Fortschritte geben, ebenso wie in der Art und Weise, wie Menschen reisen und buchen. Neue Trends könnten sich entwickeln, wie z. B. die Möglichkeit, Zimmer auf Tagesbasis zu buchen, und ein vollständig automatisierter Check-in-Prozess über Smartphones. 

Zudem könnte es eine Gegenbewegung geben: Der Wunsch nach Entschleunigung und „Digital Detox“ könnte zu einer gezielteren Nutzung von Technologie führen, etwa durch das bewusste „Abgeben“ von Geräten, um das eigene Wohlbefinden zu fördern. Spannend wird auch das Upselling – die Fähigkeit, den Gästen zusätzliche Services anzubieten, die sie wirklich schätzen. Hier bleibt der Mensch ein unverzichtbarer Teil der Wertschöpfung, denn Technik allein kann nicht den gesamten Service- und Erlebnisbereich der Hotellerie abdecken. 

  1. Welche Trends beobachtest du derzeit in der Hotelbranche, die aus technologischer Sicht besonders spannend sind? 

Der größte technologische Trend in der Hotelbranche ist aktuell die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI). KI-gestützte Tools, wie Chatbots, können bereits jetzt dabei helfen, den Service für Gäste zu verbessern, insbesondere für diejenigen, die sprachliche Barrieren haben. Doch obwohl KI-Potenzial hat, steht die Branche noch vor einigen Herausforderungen. Derzeit gibt es viele isolierte Systeme (Silos) in Hotels: ein CRM, ein PMS, separate Revenue-Management-Tools – und keine umfassende „All-in-One“-Lösung. Ein zentraler Trend wird daher in den nächsten Jahren darin bestehen, diese Systeme miteinander zu verbinden, um eine einheitliche Plattform zu schaffen. Das würde den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden erleichtern, da sie nicht mehr in verschiedene Systeme wechseln müssten, sondern alles aus einer Oberfläche heraus steuern könnten. Dies wird auch der KI einen weiteren Schub geben, da sie in solchen vernetzten Systemen ihre volle Stärke entfalten kann. 

Ein weiterer wichtiger Trend ist die Entwicklung von KI-gestützten Revenue-Systemen, die besonders für kleinere Hotels oder Pensionen attraktiv sein könnten. Solche Systeme bieten smarte, datenbasierte Lösungen, die kleine Betriebe mit begrenzten Ressourcen unterstützen, indem sie grundlegende Revenue-Management-Aufgaben automatisieren. 

Darüber hinaus geht der Trend stark in Richtung der Nutzung von Smartphones zur Verbesserung der Customer Journey. Gäste können zunehmend alles über ihr Smartphone steuern, von der Buchung eines Hotelzimmers bis hin zu Restaurantreservierungen, Spa-Behandlungen oder dem Online-Check-in. Diese Entwicklungen gehen rasant voran, und es wird nicht lange dauern, bis weitere Innovationen folgen, die das Gästeerlebnis noch weiter verbessern. Die Herausforderung liegt darin, den technologischen Fortschritt nicht nur zu beschleunigen, sondern auch benutzerfreundlich und sinnvoll zu gestalten. 

  1. Kannst du uns bereits Einblicke in kommende Produktinnovationen oder technologische Entwicklungen geben, an denen dein Team und du derzeit arbeitet? 

Ja, wir arbeiten derzeit an spannenden Entwicklungen, die unsere Produktlandschaft erheblich erweitern und unseren Partnern mehr Erleichterungen bieten werden. Momentan evaluieren wir neue PMS-Anbieter und haben zahlreiche Anfragen aus dem UK-Markt erhalten die wir prüfen. Insbesondere in Bezug auf Rezertifizierungen mit Anbietern wie Mews und Apaleo tut sich aktuell viel. Jede Schnittstelle wird derzeit neu betrachtet und auf den neuesten Stand gebracht. Wir haben bereits 10 neue Schnittstellen in der Pipeline, darunter Re:Guest, Asa, Protel, Casablanca, Family PMS und Maestro PMS. Besonders wichtig ist uns die Vertiefung der Partnerschaft mit Incert für unsere neue Web-Booking-Engine (WBE). Unser Ziel ist es, die Integration so nahtlos zu gestalten, dass die Kunden nicht einmal bemerken, dass sie mit Incert verbunden sind. 

Zusätzlich führen wir Gespräche mit Daily Point als CRM-Anbieter und anderen CRM-Systemen, um eine bessere Anbindung zu ermöglichen, da wir zuvor keine CRM-Verbindungen hatten. In dieser Hinsicht haben wir viele Systeme in der Pipeline, und wir setzen klare Zeitpläne, um zu bestimmen, wann die Integrationen abgeschlossen werden können. 

Wir arbeiten auch daran, eine direkte Verbindung mit Airbnb aufzubauen, was unseren Partnern einen besseren Support und schnellere Reaktionszeiten in Notfällen bieten wird. Derzeit haben wir über 40 neue Schnittstellen in der Pipeline, und das ist erst der Anfang. 

Ein weiteres Highlight sind unsere Produktinnovationen im Rahmen unserer Systemlandschaft bei G4.5. Wir haben einen dynamischen MS-Trigger gelaunched, der automatisch Lücken erkennt und optimiert. Dieser Algorithmus maximiert den Verkauf, kann aber auf Wunsch des Partners auch deaktiviert werden. 

Zusätzlich haben wir in Bezug auf unseren Rate Shopper viel optimiert, um die Preisgestaltung für unsere Partner im Backoffice zu verbessern. Hier arbeiten wir an einem neuen KI-basierten Algorithmus, der auf Marktveränderungen reagiert und auf minutengenauen Parametern basiert. Bei Stornierungen kann das System aktiv eingreifen und die Kategorien anpassen. Es gibt viele KI-Agenten im Hintergrund, die arbeiten, während der Portfolio Manager die Kontrolle behält. 

Wichtig ist, dass all diese Entwicklungen in enger Absprache mit unseren Partnern erfolgen. Diese Optimierungen sind nicht unbedingt direkt spürbar für die Kunden, bringen aber massive Erleichterungen und Verbesserungen für unsere Partner mit sich. Wir haben in den letzten zwei Monaten bedeutende Fortschritte erzielt, und der Fokus auf KI wird uns in Zukunft noch viel mehr Möglichkeiten bieten. 

Vielen Dank für die spannenden Einblicke in deine Arbeit als Chief Product Officer bei HotelPartner, Melanie! Deine Leidenschaft für Innovationen und dein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse unserer Partnerhotels tragen maßgeblich dazu bei, dass wir unsere Produkte stetig weiterentwickeln und die Branche nachhaltig prägen können.

Das gesamte HotelPartner-Team ist gespannt, welche innovativen Ideen und Lösungen sie und ihr Team in den kommenden Monaten noch umsetzen werden.

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